Vogelmiere- Unkraut mit Heilwikung

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Angelika
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Vogelmiere- Unkraut mit Heilwikung

Beitrag von Angelika »


Die Vogelmiere, Stellaria media, ist ein einjähriges Kraut aus der Familie der Nelkengewächse.

Die Vogelmiere kann sich wie ein grüner Teppich über Gartenbeete und Äcker legen und fast jeder Witterung trotzen. Ihr Gattungsname Stellaria bezieht sich durch die Blütenform auf stella (lat. Stern).
Die zierliche Pflanze, die auch unter dem Namen Hühnerdarm, Hühnerabbiss, Mäusedarm oder Vogel-Sternmiere bekannt ist, ist weit verbreitet. Sie ist anpassungsfähig und kommt mit vielen Bodenverhältnissen gut zurecht.
Die Blüten des Nelkengewächses mit ihren fünf zweigeteilten weißen Kronblättern sind nur wenige Millimeter groß und haben die Form kleiner Sterne. Bei günstigen Bedingungen, milde Witterung und ein geschützter Platz kann die Pflanze das ganze Jahr über blühen. Ein Erkennungsmerkmal der Pflanze ist die einreihige Haarlinie am Stängel. Diese unterstützt die Pflanze bei der Wasserversorgung. Eine Vogelmiere kann bis zu 15 000 Samen pro Generation bilden, pro Jahr können mehrere Generationen wachsen. Auch eine vegetative Vermehrung durch abgerissene Stängelteile, die sich bewurzeln, ist möglich. Für die Gartenbesitzer bedeutet das, die Vogelmiere wieder loszuwerden ist fast unmöglich.

Dieses zarte Nelkengewächs hat eine schier unverwüstliche Lebenskraft. Das fahle Licht der tiefstehenden Wintersonne reicht noch, um Photosynthese zu betreiben, das Wachstum zu organisieren, ja sogar um Blüten zu bilden und für Samen zu sorgen. Genau diese Kraft – Hildegard von Bingen nennt sie die viriditas, diese Grünkraft, stellt uns diese Pflanze zur Verfügung, wenn wir sie essen oder trinken, am besten roh und frisch.
Wirkstoffe
Vogelmiere enthält reichlich Vitamin C und andere Vitamine, sowie Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Zink und ätherische Öle. Zudem weist sie noch seltene Elemente in organischer Form wie Phosphor, Magnesium, Kupfer und Silizium als Kieselsäure auf.
In roher Vogelmiere finden wir Aucubin, ein Glykosid, welches das Immunsystem stärkt und dem vorzeitigen Alterungsprozeß entgegenwirkt.

Frisch ist das Kraut am wirkungsvollsten.
Pfarrer Kneipp verordnete dieses Wildkraut bei Hämorrhoiden, Lungenleiden und bei Verschleimung der Nieren und der Blase. Er schätzte es besonders als beruhigendes und schleimlösendes Mittel bei Entzündungen der Atemwege. Die enthaltenen Saponine sind es, die schleimlösend wirken, die Verdauung fördern, den Stoffwechsel anregen und den Harn treiben. Bewährt hat sich auch Tee bei rheumatischen Beschwerden und bei Hautausschlägen. Wer im Winter sein Immunsystem stärken möchte, trinkt am besten frisch gepressten Saft oder isst die grünen oberirdischen Pflanzenteile als Salat.
Da der Saponingehalt recht hoch ist, sollte man jedoch nicht zu viel davon essen.
Eine gute Wirkung ist auch gegeben bei:
Lungenleiden, Tuberkulose, Bluthusten, Blutbrechen, Anemie, Augenentzündung, Wassersucht, Wunden, Geschwüren, Nasenbluten( In die Nase ziehen) und Hornhauttrübung.
In der Homöopathie setzt man Vogelmiere ein bei Rheuma, Gicht und Psoriasis. Man kann diese Heilpflanze als Tee, Saft oder Absud verwenden.
Als wertvolles mild schmeckendes Wildgemüse gibt man die grünen Pflanzenteile in den Salat, aufs Butterbrot, Wildkräutersuppen oder frischen Quark. Die Pflanze kann roh wie ein Salat gegessen oder wie Spinat gekocht werden.
Wer den Geschmack nicht mag oder sich erst langsam daran gewöhnen möchte, kann zusammen mit etwas Obst und Salat einen leckeren grünen Smoothie mixen.
Verwechselungsgefahr besteht mit dem leicht giftigem Gauchheil (Anagallis arvensis), mit der verwandten Sternmiere (Stellaria nemorum) und dem Ackerhornkraut (Cerastium arvense). Ein sicheres Erkennungsmerkmal der Stellaria media ist die einreihige Haarlinie.


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https://www.natur-forum.de/lexikon/kraeuter/21.html

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Rezepte:
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