Erstaunt guckte ich mir mein Bein an, es war dort, wo ich die Nadel fühlte, geschwollen und gerötet, sah aus wie der Stich einer Biene nur ohne Einstichöffnung. Ich machte mir einen kalten Umschlag und hoffte, daß die Geschichte bald vorüber ginge. Sie ging nicht vorüber. Meine Kinder ließen mir dann bald keine Ruhe, ich sollte mein Bein unbedingt meinem Arzt zeigen. Die beiden dachten damals an eine Thrombose... Also ging ich zum Arzt.
Der Arzt stellte fest, dass es sich um eine Krampfader handele, die eine spürbare Schwellung und Verhärtung von Haut und Unterhautfettgewebe ausgelöst habe. Dies sei ein Zeichen dafür, dass bereits bleibende Schäden am Gewebe entstanden seien. Sichtbare Hinweise für die Erkrankung (Ulcus cruris) sei die verstärkte Pigmentierung der Haut, die braunen Flecken in den betroffenen Bereichen. Er bat mich außerdem die Flecken auf der Haut zu beobachten, da es sich dabei auch um malignes Gewebe, eine Form von Hautkrebs, handeln könne. Laut meinem Hausarzt lag keine Venenentzündung vor.
Wadenkrämpfe, Kribbeln und Ameisen sowie Durchblutungsstörungen in den Beinen kenne ich seit meiner Kindheit. Es tritt nicht regelmäßig auf, kommt aber immer mal wieder zum Vorschein. Ich habe keine auffälligen Krampfadern oder Knoten an den Beinen. An den Füßen, rund um die Knöchel und auf dem Mittelfuß sind die Blutgefäße unter der Haut gut sicht- und fühlbar.
Meine Venen und Adern wurden durchgemessen, die Geschwindigkeit des Blutstroms wurde gemessen .. alles in Ordnung. Ich bekam Hirudoid-Salbe verordnet und die Empfehlung viel zu laufen. Die Hirudoid-Salbe bewirkte keine Besserung. Eine Folge Untersuchung beim Arzt brachte mir eine weitere Tube Hirudoid-Salbe ein. Der Arzt erklärte mir außerdem, daß mein Bein deutlich sichtbare Anzeichen einer beginnenden Ulcus cruris zeige, ich solle so viel wie möglich laufen. Eine Kompressionsbehandlung sei noch nicht angebracht. Wir vereinbarten einen Folgetermin. Da die Hirudoid-Salbe keinerlei Veränderung ergab, wandte ich mich an meinen Homöopathen.
Die homöopathische Behandlung hat das Stechen sehr bald zum abklingen gebracht, die Schwellung nahm ab, und es schien bald alles wieder in Ordnung zu sein, wenn man mal davon absieht, dass es auf meiner Haut an der Stelle der einstigen Schwellung zwei kleine stecknadelkopf große blaue Stellen gibt, die laut Arzt, den Austritt der Krampfadern aus der Haut zeigen.
Nun nehme ich ja regelmäßig morgens und abends Fußbäder mit meist altem Mittelstrahlurin. Dadurch hat die verstärkte Pigmentierung der Haut mit den braunen Flecken im betroffenen Bereich etwas nachgelassen. Aber seit einigen Tagen ist das Unterhautgewebe im betroffenen Bereich oberhalb des Knöchels, auf der Innenseite der Wade, wieder stark angeschwollen, es fühlt sich hart an, es bilden sich keine Dallen, wenn man drauf drückt, aber jeder Druck tut weh. Ich ertrage auch keine Söckchen mit Gummiband in diesem Bereich.
Ein offenes Bein hätte mir grade noch gefehlt zu meinem Glück

Laut der Fachbereichsarbeit URINTHERAPIE kann man die Ulcus cruris mit Mittelstrahlurin behandeln, vgl. hierzu auch Re: Wunden- und Narbenbehandlung: Eigenurin
Ich werde es jetzt, zusätzlich zur homöopathischen Behandlung, mit Packungen mit altem Urin probieren, mal schauen, ob und wie diese seltsame Geschichte dadrauf anspricht...
URINTHERAPIE Fachbereichsarbeit
Packungen:
Ähnlich wie Umschläge, wobei die Wirkung des Urins mit natürlichen Zugaben wie Quark, Lehm und Heilerde verstärkt wird. Auch Essig, Meersalz, Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Schmalz und verschiedene Kräuter können für Packungen verwendet werden. Zutaten werden mit Urin angerührt und auf das uringetränkte Tuch gestrichen und auf die entsprechende Körperstelle gelegt. Kalte Urinpackung eine Minute wirken lassen > nächste Packung. Heiße Packungen auflegen (+abdecken) und eine Stunde wirken lassen.
Indikation: Geeignet ist diese Methode bei [..] Muskelverspannungen, Verkrampfungs-zuständen, Durchblutungsstörungen, Venenentzündungen, Ulcus cruris, [..] Hinweis: Akute Entzündungen dürfen keine wärmenden Umschläge bekommen. Wärme wirkt hier verschlimmernd. In diesem Fall müssen kühle Umschläge verwendet werden. Umgekehrt verlangen alle chronisch degenerativen Zustände wärmende Umschläge. Hier sind die anfangs hand- oder zimmerwarmen Umschläge gut. Sie erwärmen sich durch langes Liegenlassen allmählich. Urin niemals auf Kunststoff anwenden! Kontraindikation: siehe die Hinweise über wärmende und kühlende Umschläge Vorteil: tief einwirkende, ableitende, schonende Behandlung, angenehm für Patienten. Selbstheilung wird angekurbelt. Nachteil: Überreaktionen sind möglich; klingen aber meistens als Heilreiz wieder ab